laut.de-Kritik

Industrial Pop mit hooklinelastigen Songs.

Review von

Großer Diebstahl Ton kommt mit "Beschuldige Jeden" im Frühjahr 2001 nach Deutschland, nachdem das Vereinigte Königreich von Britannien und Nordirland schon seit geraumer Zeit dieses Schaffenswerk genießt.

Wenn auf dem Cover der Hintergrund in Flammen steht, kann man Vermutungen anstellen, dass dies kein Kuschelrock Vol. 25 ist, spätestens der Schlagring, der dir in Form des Bandnamens ins Gesicht springt, macht die Marschrichtung klar. Genau, richtig vermutet. Grand Theft Audio packen den Knüppel aus dem Sack und kloppen dir ordentlich auf selbigen. Der Anfang des Ringelreihens ist ein Diss an diejenigen, die ihnen den Bandnamen "The Infidels" vor der Nase wegschnappten. Was mich ein wenig bei diesem Losgehrock verwirrt hat, war das Schlagzeug. Den Rhythmus kenne ich eins zu eins von Leftfields "Africa Shox".

Auch in der Folge gibts ne ordentliche Dröhnung. Schwere Gitarrenriffs donnern nach vorne los, begleitet von Sounds aus der Retorte und nettem Bierzeltgegröhle. Nein, das hier ist kein New Metal, auch wenn hie und da ein paar Raps durch die Gegend fliegen. Welchen hirnrissigen Begriff kann man denn als Beschreibung heran ziehen? Wie wärs mit Industrial-Pop? Für "Pop" spricht die gnadenlose Hookline-Lastigkeit der Songs und als "Industrial" darf sich ja mittlerweile jeder bezeichnen, der weiß, wie man "Siekwenzer" richtig schreibt. Bis "Wake Up" gibts ordentlich was auf die Rübe, bevor das getragene "Grey, Black & White" ein Gang herunter schaltet.

Aber hoppla, was ist das denn? "As Good As It Gets" klingt mit finsterem Genuschel fast so, als ob Huey DiFontain von den Fun Lovin' Criminals im Studio vorbei geschaut hätte. Der Frauengospelchor im Hintergrund verpasst dem eine fast schon esoterische Note. Nur, um alles wieder ins komplette Gegenteil umzukehren, lassen es die Engländer mit "Drugs And Girls" wieder ordentlich scheppern.

"Blame Everyone" ist solide produziert und gibt den Songs den richtigen Kick. Was mich aber an der Sache stört, sind die vielen Elemente, die schon zig Mal irgendwo genau so zu hören waren. Und dass die Jungs AC/DC-Fans sind, hört man nicht nur bei "Rock The House", wo sie ganz dreist wie sie sind, das Riff und die Art und Weise, in der das Solo gespielt wird, komplett von "Back In Black" gediebt haben.

Wen das nicht stört, der dreht die Anlage bis 11 und rockt durchs Kinderzimmer.
Back In Black

Trackliste

  1. 1. Death To The Infidels
  2. 2. We Luv U
  3. 3. Stoopid Ass
  4. 4. Rock The House
  5. 5. Wake Up
  6. 6. Grey, Black & White
  7. 7. As Good As It Gets
  8. 8. Drugs And Girls
  9. 9. Avarice
  10. 10. Dead Man Leaving

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