laut.de-Kritik

Der alberne Helge hätte mit Friede seine Freude.

Review von

Friedemann Weise, der Satire-Punk-Pop-Barde lebt in Köln, wo bekanntlich der Frohsinn zuhause ist. Sein Name geistert schon lange durch die Szene. Seit 2006 sorgt er für die richtigen Töne, aber nicht in der Bütt, sondern auf vielen kleinen und großen Bühnen. Dank Facebook trifft man ihn nun regelmäßig und schließt ihn dabei jeden Tag ein bisschen mehr ins Herz.

Das dritte Album "Friede allein zu Haus" ist laut Eigenaussage natürlich das Beste was er je gemacht hat. Aber das nehmen wir natürlich nicht allzu Ernst, denn Witzigkeit kennt auch bei Friedemann keine Grenzen.

Der Mann spricht alle Themen an, mit denen wir uns tagtäglich beschäftigen ("Homeoffice", "Brille", "Videothek", "Memphis") - oder auch nicht. Dabei schrammelt die Gitarre, brummt der Bass. Alles sehr charmant, so wie auch seine zahlreichen Lofi-Videos, die man im Netz bewundern sollte. Er findet auch traurige Töne, wie für sein Trennungslied "Private Rhine". Doch sogar die Ballade bekommt ihren Sketch ab.

Friede kann es nicht lassen. Er albert, reimt, witzelt, philosophiert, randaliert und diagnostiziert. Dinge, die er nicht mag, spricht er offen aus. Zum Beispiel mag er Hundeliebhaberinnen nicht küssen, weil diese schon die Hundezunge im Mund hatten ("Ein Hundejahr"). Verständlich. Wer mag schon den Geschmack von Frolic und Urin?

Um Tina macht er sich ebenfalls Sorgen. Nicht nur weil sie Yoga macht und Sojamilch trinkt. Das sind zwar schon zwei gute Gründe, die Anlass zur Sorge geben, aber die Pointe liegt mal wieder im Refrain: "Tina, geh nicht in die Sekte".

Ekimas (Erdmöbel, Peter Licht) ist für den Mix des Albums verantwortlich und hatte wohl selten so viel Spaß beim Hören der einzelnen Pop-Anekdoten. Die Schenkelklopfer bleiben zwar aus, aber viel Wortwitz hat der Punk-Poet allemal.

Wer sich gerne an Textzeilen, wie "Du kannst gehen, aber deine Kopfhaut bleibt hier", von den Ärzten erinnert und Helge Schneider vergöttert, wird an Friedemanns Lyrik nicht ohne Schmunzeln vorbeikommen.

Trackliste

  1. 1. Nps
  2. 2. Homeoffice
  3. 3. Brille
  4. 4. Weltweit
  5. 5. Private Rhine
  6. 6. Tina Geh' Nicht In Die Sekte
  7. 7. Videothek
  8. 8. Gib' Mir Meine Gitarre
  9. 9. Ein Hundejahr
  10. 10. Nie Mehr An Dich
  11. 11. Memphis
  12. 12. Tina Geh' Nicht In Die Sekte (Radio Version)

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