laut.de-Kritik

Die Foxy Lady des Hip Hop überzeugt wieder mit prolligem Flow.

Review von

Die Rapperin Foxy Brown steht am Scheideweg ihrer Rap-Karriere. Der kreative und kommerzielle Erfolg ihres dritten Albums "Broken Silence" wird die weitere Zukunft der jungen Foxy Lady bestimmen. Nach Psychiatrie-Aufenthalt und handfesten Auseinandersetzungen mit Kollegin Lil' Kim muss Mrs. Brown endlich wieder auf musikalischer Ebene überzeugen. Denn im Gegensatz zu ihrem überzeugenden Debut "Ill Nana" war der Nachfolger "Chyna Doll" doch etwas zu lasch und unmotiviert. Doch der Plattentitel "Broken Silence" ist durchaus Programm. Foxy Brown spricht Klartext, über ihre Erfahrungen und Gefühle, aber auch über den hochgepushten Beef mit Lil' Kim und falsche Freunde.

Ihr leicht prolliger Flow zählte ja schon immer zum Besten, was die weibliche Emcee-Clique zu bieten hatte, und die Lyrics sind, Ghostwriter sei Dank, auch meist intelligent gewählt. Kommen wir also zum wichtigsten Metier, der Musik. Mit den Beats steht und fällt das Wohl eines gesamten Albums. Sind sie gut, kann sich selbst der schlechteste Wortspiel-Legastheniker als zweiter Q-Tip aufführen. Sind die Beats whack, nützen auch die tightesten Reime nicht mehr viel. Und wie so oft bei US-Rapproduktionen fällt auch hier das Urteil nicht durchgehend überzeugend aus.

Auf der Haben-Seite stehen vor allen Dingen die drei von Reggae/Ragga-Styles durchtränkten Songs "Oh Yeah", "Tables Will Turn" und "Run Dem". "Meine Familie stammt aus Trinidad, und ich bin im Sinne der karibischen Kultur aufgewachsen", so Foxy. "Hood Scriptures" setzt mit seinem arabischen Gesang dem Ideenreichtum die Krone auf, eine solche Ideenvielfalt hätte ich ihren No-Name-Producern gar nicht zu getraut. Doch auch auf bekanntem Terrain machen sie manchmal eine gute Figur. Das melancholische "A Letter" oder das hymnenhafte "B.K. Anthem" legen hiervon Zeugnis ab. Insgesamt ist "Broken Silence" ein gutes Album geworden. Von den schlechteren Tracks möchte ich zum Schluss nur noch "Run Yo Shit" von Capone-N-Noreaga erwähnen. Was die beiden hier abliefern, ist unter aller Kanone. Der Abstieg eines der ehemals besten Rapduos geht unaufhörlich weiter.

Trackliste

  1. 1. Broken Silence (Intro)
  2. 2. Fallin (feat. Young Garvin)
  3. 3. Oh Yeah
  4. 4. B.K. Anthem/Piano Interlude
  5. 5. A Letter (feat. Ron Isley)/Piano Interlude 2
  6. 6. 7:30
  7. 7. Candy (feat. Kelis)
  8. 8. Tables Will Turn (feat. Baby Cham)
  9. 9. Hood Scriptures
  10. 10. Run DEM
  11. 11. 'Bout My Paper (feat. Mystikal)
  12. 12. Run Yo Shit (feat. CNN)
  13. 13. Na Na Be Like
  14. 14. Gangsta Boogie
  15. 15. I Don't Care (feat. China White)
  16. 16. So Hot (feat. Young Garvin)
  17. 17. Saddest Day (feat. Wayne Wonder)
  18. 18. Broken Wings

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