laut.de-Kritik

Mit einem benebelten Dauergrinsen durch den Tag.

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Die Zeiten, in denen dahergelaufene Schrammelbands bei Plattenfirmen offene Türen einrennen und mit maximal drei Akkorden und wahlweise Die-Welt-ist-toll- oder Die-Welt-ist-im-Arsch-Anekdoten im Gepäck nahezu alle Kontinente bereisten, sind längst vorbei. Heutzutage müssen Punk-, Hardcore-, Indierock- und Alternative-Bands einiges mehr an technischem Know How in die Waagschale werfen, um in der immer schnelllebigeren Musikbranche überleben zu können.

Nur noch selten schicken Labels Bands ins Rennen, bei denen der Spaß an der Freude an erster Stelle steht und sauber getroffene Töne und detailverliebte Arrangements eher zweitrangig sind. Die Dune Rats aus Australien sind so eine Band. Wenn die drei aus dem sonnigen Brisbane stammenden passionierten Weed-Konsumenten ihre Instrumente einstöpseln, halten sich Liebhaber perfekt produzierter 5-Sterne-Sounds lieber die Ohren zu. Das ist dem Down Under-Trio aber völlig schnuppe. Danny Beusa (Gitarre, Gesang), BC Michaels (Drums) und Brett Jansch (Bass) wollen einfach nur ihren Spaß haben. Das Ganze klingt dann wie eine Dur-lastige mit reichlich Surf-Pop-Elementen aufgepeppte Melange aus alten Lemonheads, The Muffs und The Bates.

Für freudetrunkene Party-Melodien und kratzige Rhythmen aus dem Hinterhof bieten sich natürlich auch inhaltlich eher luftig-lockere Welten an. Songs wie der Opener "Dalai Lama", die anschließende Verneigung vor den Heroen des Alltags ("Superman") und Suff-Nummern wie "Funny Guy", "Blind" oder "DR DR" fahren textlich so ziemlich alles auf, was es braucht, um das Bong-verliebte Partyvolk dauerhaft bei Laune zu halten.

Wer Tiefergehendes bevorzugt, der wird mit den Dune Rats nur wenig anfangen können. Die Australier wollen Spaß verbreiten. Und das tun sie auch. Hier stört sich keiner an schiefen Gesängen, holpernden Beats und in der Dunkelheit gestimmten Gitarren. Hier scheint die Sonne aus den Hinterteilen der zum Feiern verdammten. Gejammert werden soll woanders. Im Reich der Dune Rats spaziert man mit einem benebelten Dauergrinsen im Gesicht durch den Tag.

Trackliste

  1. 1. Dalai Lama
  2. 2. Superman
  3. 3. Funny Guy
  4. 4. Home Sick
  5. 5. ET
  6. 6. Good Seeds
  7. 7. Lola
  8. 8. Blind
  9. 9. Drugs
  10. 10. DR DR
  11. 11. Heart
  12. 12. When You're Around

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