laut.de-Kritik

Groove-Entzug? Da hat Dr. DNA die richtige Medizin.

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Zehn Jahre ist es her, da streifte sich Andreas Krüger zum ersten Mal den klinisch weißen Laborkittel über und verwandelte sich in den Wissenschaftler Dr. DNA. Bevorzugtes Forschungsgebiet des Neulings in der Wissenschaftsgemeinde: mächtige Rhythmuskonstruktionen aus geraden Beats, drückenden Basslines und frech zischenden Hihats. Zwischenzeitlich nur noch im dritten Raum anzutreffen, feiert Dr. DNA 2003 mit dem Album "Research & Development" seine unerwartete Rückkehr. Zielsicher wie eh und je stimuliert er auf "Research & Development" den Tanznerv bis zur Belastungsgrenze und gönnt seinen Patienten nicht die geringste Erholungspause.

In der Vergangenheit veröffentlichte Krüger seine Ergebnisse auf dem Gebiet der Grooveforschung zumeist unter dem Pseudonym Der Dritte Raum. An dessen letztes Release knüpft "Research & Development" jedoch nur teilweise an, gibt sich verspielter und tranciger als der sehr straighte und technoide Zugriff auf die Tanzfläche bei "Klubraum". Zwar führt die charakteristische, krügersche Handschrift bei Tracks wie der Singleauskopplung "Dance Conversion" schnell zum unvermeidlichen Fußwippen, doch bestechen die Stücke des Albums vor allem durch die gelungene Verbindung von Groove und Melodie.

Allerlei spacige Effekte bei "The Theunissen Constant" und "Particle Disco" schlagen unverhohlen den Bogen zu melodiösen Der Dritte Raum-Tracks wie "Hale Bopp". Unten Groove und oben Melodie, diese Rezeptur des Dr. DNA erfährt hier ihre längst fällige Veredelung. Wohlige Bassmelodien vertreiben das Alter aus den Beinen und versprühen bei "Crusing Sequence Started" eine spielerische Leichtigkeit, die sofort gefangen nimmt, während sich "Metalbase!" in ein gleichförmiges EBM-Gewand kleidet und die Härteskala der Forschungsergebnisse auf "Research & Development" nach oben hin abschließt.

Wer Gefallen an Der Dritte Raum-Releases gefunden hat, der sollte keine Sekunde zögern und sich umgehend bei Dr. DNA wegen Grooveentzug in Behandlung begeben. Ende November verlagert der vielgefragte Arzt seine Sprechstunde für einige Sitzungen in den Club, wo man sich eine Live-Kostprobe von "Research & Development" abholen kann.

Trackliste

  1. 1. Spectral Variation #23
  2. 2. on the road...
  3. 3. particle disco
  4. 4. dance conversion
  5. 5. crystalline structures
  6. 6. the theunissen constant
  7. 7. metalbase!
  8. 8. unexpected appearances
  9. 9. paraharmonic
  10. 10. cruising sequence started
  11. 11. jupiterwaves 7450

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