Donnybrook - " Lions In This Game"

Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es sich bei Donnybrook um ein paar Jungs handelt, die früher gern Szenepolizei gespielt haben und inzwischen selber angetreten sind, um zu zeigen, wie Hardcore klingen muss/darf/soll. Wie auch immer, schlecht sind die Songs auf "Lions In This Game" jedenfalls nicht.

Wer aus L.A. stammt, aber trotzdem so nen satten NYHC-Sound fährt, der muss schon wissen was er macht und den entsprechenden Background haben. Die Vergleiche mit Bands wie Madball oder Terror sind in diesem Fall nicht nur angebracht, sondern wahrscheinlich auch erwünscht. Immerhin stand Terrors Shouter Scott Vogel für "Techno-Logic-Kill" mit hinterm Micro und die beiden Bands verbindet schon eine lange Freundschaft mit reichlich Tourerfahrung.

Der Track ist gleichzeitig auch das Highlight auch einer durchaus gutklassigen Scheibe, die mit einem fetteren Sound das Live-Feeling der Jungs sicher ganz gut rüber gebracht hätte. Vermutlich passt sogar das mäßig gezeichnete Cover dazu, denn in einem Moshpit von Donnybrook dürfte es ähnlich zugehen wie bei einem heiteren Eishockeyspiel. Ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist das District 9-Cover "Victim", das deutlich punkiger klingt als das eigene Material von Donnybrook.

Mit einer maximalen Songlänge von drei Minuten metzeln uns die Kalifornier ein Dutzend Songs um die Ohren, wobei Dre Stewarts Stimme durch seine relativ hohen Shouts wohl nicht jedermanns Sache ist. Da Donnybrook in Europa noch nicht sonderlich bekannt sind, dürfte es wohl keine große Rolle spielen, dass gerade mal acht Songs auf dem Album wirklich neu sind. "Purify" und "Down For The Core" waren schon auf dem Demo, "Techno-Logic-Kill" auf der EP "There’s No Love For The Insincere", "Fist Over Fist" stammt von der Split mit Piece By Piece.