laut.de-Kritik

Junge, trau' dich was, dann wird das auch.

Review von

Wann immer eine neue Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" anläuft, dauert es für gewöhnlich nicht lange, bis auch die abgeschossenen Kandidaten der Vorjahre wieder aus ihren Löchern kriechen. Dominik Büchele wurde 2009 immerhin Vierter.

Wie der Titel schon ahnen lässt, handelt es sich bei "Again" mitnichten um seinen Erstling. Nach recht erfolgreichem Debüt und angeschlossener Tour legt der Mann, der das Image einer jungen James Blunt-Kopie nie so richtig abgelegt hat, bereits den zweiten Longplayer vor - und setzt dafür wieder auf die Hilfe bewährter Produzenten. So klingt es leider auch: bewährt.

Thorsten Brötzmann arbeitete in der Vergangenheit mit den No Angels zusammen. Ivo Moring zeichnet unter anderem verantwortlich für DJ Ötzis "Ein Stern", schrieb Nummern für Sarah Connor oder Christina Stürmer. Jan Löchel paktierte mit Sasha, ATB oder Reamonn. Für ihren jungen Schützling fiel all denen augenscheinlich nichts besseres ein als kantenloser Mainstreampop für Radio-nebenbei-Dudeln-Lasser.

Nach höchstens 30 Sekunden ist klar, wie sich jeder Song drei Minuten lang fortsetzen wird. Entwicklungen, Überraschungen gar: vollkommen ausgeschlossen. Die Nummern gehen widerstandslos ins Ohr und sind genau so schnell wieder vergessen.

Bücheles Gesang bewegt sich in solchen nur zu vertrauten Kulissen sicher, besticht aber nicht gerade mit besonderer Tragkraft oder Stimmgewalt. Entsprechend kommt er in zarteren, eher balladesken Nummern wie "Like In The Movies" oder "Hundred Miles" auch besser zur Geltung. Gefühl steckt drin, derlei geht mühelos als "Kuschelrock"-tauglich durch.

"Again" tut wahrhaftig niemandem weh. Ein Publikum jenseits der Fangirl-Kreise damit vom Hocker zu reißen, dürfte aber äußerst schwer fallen. Zu ausgetreten sind die Pfade, auf denen diese Platte wandelt.

"Salvation" allerdings setzt zur Abwechslung auf schunkeligen Dreivierteltakt. "For The Last Time" klingt nur auf den ersten flüchtigen Blick wie ein fröhliches Mitpfeif-Liedchen. Hier hüpft erhebliche Melancholie mit.

Interessanterweise handelt es sich bei diesen beiden Nummern, die wenigstens ein bisschen aus dem angestaubten Rahmen fallen, um die einzigen, die Büchele entweder selbst oder zumindest mitgeschrieben hat. Junge, weißt du was? Trau' dich. Mach' es beim nächsten Mal einfach gleich komplett alleine. Das wird schon!

Trackliste

  1. 1. Hazel Eyes
  2. 2. This Summer
  3. 3. S.O.S.
  4. 4. Like In The Movies
  5. 5. Cosmic Girl
  6. 6. California
  7. 7. Hundred Miles
  8. 8. Salvation
  9. 9. Wonderful
  10. 10. Feel Good Lies
  11. 11. You Belong With Me (Marie)
  12. 12. For The Last Time

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7 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    @Fear_Of_Music (« danke, lau.de fürs up-to-date-Halten über alle möglichen DSDS Kandidaten die es so gibt und gab, inklusive hintere Plätze und Casting-Komiker, nichts wünsche ich mir sehnlicher als hier immer auf dem NEuesten Stand zu sein
    apropos.. was macht eigentlich Kübelböck? »):

    Warum beschwerst du dich? Wer zwingt dich denn dazu, jeden Mist auf LAUT zu lesen? Und sonst sind solche Reviews immer ziemlich amüsant.

  • Vor 13 Jahren

    @The Death Of Mr. Smith (« Wer zwingt dich denn dazu, jeden Mist auf LAUT zu lesen? »):

    Mein Masochismus.

  • Vor 13 Jahren

    Dominik ist der einzige aus DSDS dem ich den Durchbruch zutraue !
    Er wurde von Bohlen gemobbt, und mittlerweile ist er erfolgreicher als der "Superstar" !
    Singen und Songs schreiben kann er auch..
    Again ist ein tolles Album, Sommerfeeling pur, erinnert mich ein bisschen an 80-iger Jahre , macht richtig gute laune;)
    Der Song "Cosmic girl" ist ganz besonderes ,ab ersten Ton fängt man an zum träumen, und die eigene Songs sind richtig Spitze!!
    Von mir daumem hoch für Dominik :)