laut.de-Kritik

Trademark: Bass. Kategorie: richtig fett.

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"Gut Ding will Weile haben" wird nicht nur im allseits beliebten Phrasenhandbuch geführt, nein auch unsere älteren Mitbürger lassen in schwierigen Lebensfragen gerne mal jenes Statement vom Stapel. Einen gewissen Wahrheitsgehalt kann man diesem Bonmot der Weisheit wohl nicht absprechen. Ob auch Dillinja davon ausging, als er sich ans Werk des "Cybotrons" machte, ist unbekannt. Jedenfalls ist eine kleine Ewigkeit vergangen bis diese Scheibe endlich draußen war.

Wie dem auch sei, "Cybotron" ist seit langem (endlich) wieder ein Drum'n'Bass-Album, das auf ganzer Linie überzeugen kann. Sieht man davon ab, dass einige der Tracks wie "Nasty Ways" schon länger bekannt sind, d.h. die übliche Dubplate Show im DJ Zirkus mitgemacht haben. Von Dillinja ist ja bekannt, dass er sich dem Bass verschrieben hat. Selbstredend ist dieser auf "Cybotron" allgegenwärtig. In all seinen analogen Facetten. Bassdrum und Snare kicken bzw. scheppern in trauter Zweisamkeit daher und sorgen für allerhand Schub und den viel zitierten Druck nach vorne.

Interessant ist auch, dass auf allen 14 Titeln Vocals zum Einsatz kommen. Bei "I Told You How To Rock" - Nomen est Omen - gibt MC Fats seine Gedanken zum Besten. Die anderen Tracks dagegen featuren neben den Gesangskünsten der Damen Vania Williams, Keisha Brown und Lorreia Loushy auch Mister Dillinja himself. Und der erledigt seinen Job nicht schlechter als die anderen. Bei der Kombination von Gesang und Musik beweist Dillinja ein glückliches Händchen, denn die Vocals klingen nicht zu penetrant. Pathetischer Schmalz Fehlanzeige.

Das Grundprinzip der Tracks ist simpel wie ansteckend: sie rocken. So soll es ja auch eigentlich sein. Bei "Valve Sound" z.B. greift er mit Fanfare und Trillerpfeife zurück auf den Vibe der Raves vergangener Tage und wirkt trotzdem nicht aufgesetzt oder anbiedernd. Die Tracks knallen in einem fort, lassen wenig Zeit zum Nachdenken. So ungefähr ab dem zehnten Titel kommt wieder mehr Ruhe ins Programm, ohne aber vom Thema abzuschweifen - Dillinja und die weite Welt des Basses.

Manchmal muss bei gewissen Dingen eben doch mehr Zeit vergehen, damit unterm Strich etwas heraus kommt, das sich wirklich sehen lassen kann.

Trackliste

  1. 1. Valve Sound
  2. 2. Funky Flow
  3. 3. I Told You How To Rock
  4. 4. Nasty Ways
  5. 5. Human B Bop
  6. 6. Never
  7. 7. All Aboard
  8. 8. I Wanna Know
  9. 9. Go Dillinja
  10. 10. What's The Deal
  11. 11. Why?
  12. 12. Together
  13. 13. Blaze It Down
  14. 14. Cybotron

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