DJ Dean - " Protect Your Ears"

Um bo Um bo Umpf Umpf oing oing oing ... Staubsaugerbässe und Ravesignale bis zum Abwinken dominieren das Debütalbum des Hamburger DJs Dean. Sehr zum Wohlgefallen der Plastik-/Candy-/Karstadt-Rave-Fraktion. Dieser Sound kann den weniger hartgesottenen Diskogängern jedoch schnell auf den Magen schlagen.

"Play it hard" - diesen Vorsatz zieht "Protect Your Ears" von Anfang bis Ende durch. 4/4-Ravebeats und Appregiator-Melodien prädestinieren das Album für die Heavy-Rotation in Deutschlands Großraumdiskotheken.

Die wirkliche Innovation, mit der sich "Protect Your Ears" von den anderen Trance-Platten abhebt, ist der Distortion-Effekt, den Dean nicht eben sparsam einsetzt. Viele Synthie-Elemente in den 14 fast immer gleich klingenden Stücken ziehen sich kreischend und krächzend wie eine Kreissäge durch jeden einzelnen Song und den Kopf des Hörers. Das fordert bereits nach einigen Minuten lauten Hörens seinen Tribut. Das Drücken der Stoptaste wird zum erlösenden Ausweg, sofern verbliebene Gehirnzellen die Hand-Auge-Koordination noch zulassen. Das wirft die Frage auf: Wer braucht solche Produktionen?

So viel es auch an dieser Platte auszusetzen gibt, die Verbraucherschutz-Information auf dem Cover ist vorbildlich. In Zukunft sollten Platten wie die von Bro'sis, DSDS und Kirmes-Techno wie der hier Vorliegende grundsätzlich mit der Aufforderung, die Ohren zu schützen, ausgestattet werden.

Menschen mit einem gewissen Anspruch an Musik seien hiermit gewarnt. Trotzdem wird "Protect Your Ears" zweifellos den Weg in die CD-Wechsler der getunten GTIs finden und die Fahrt zum B.TV-Rave versüßen. Dem Scooter-Hörer, der seinen musikalischen Horizont erweitern möchte, sei diese CD ans Herz gelegt, wie auch allen anderen, die auf durchgehende Bässe und eintöniges Trancegedudel stehen. Wie Daisy Dee es sagen würde: "Hier ist der Höhle los!"