Catatonia - " Greatest Hits"

In eine Catatonia Best-Of mit dem Superhit "Mulder And Skully" einsteigen - klar, ist ja auch der Überfliegersong. Rund, einnehmende Dynamik, leidender Text mit einer vernünftigen Portion zynischem Humor. So kennen wir das von den Briten. STOP! Catatonia sind Waliser. Vielleicht erklärt das auch, warum als zweiter Song unbedingt ein Stück folgen muss, das Sängerin Cerys mit Tom Jones aufgenommen hat. Und das eigentlich auf einer Catatonia Best-Of nichts zu suchen hat. Doch in "The Ballad Of Tom Jones Space" macht Cerys ihre Position als stolze Waliserin mehr als deutlich. Ein Bombaststück.

Stellt sich nun noch die Frage, warum noch ein zweiter Song Cerys' mit Tom Jones ("Baby, It's Cold Outside") auf dem Catatonia-Album gelandet ist. Ohne Zweifel ein sehr guter Popsong. Vielleicht liegt es daran, dass "Paper Scissors Stone", das letzte Album Catatonias vor ihrer Auflösung, einfach nur einen würdigen Hit ("Stone By Stone") abwarf?

Die "Greatest Hits" Compilation zeigt den Weg einer Band, die mit der Zeit ihre Frische verloren hat. Die wunderbar strukturierten Stücke mit höchst eingängigen Melodien der ersten beiden Alben "Way Beyond Blue" und "International Velvet" sind auf "Equally Cursed And Blessed" zu uninspirierten Popstückchen und auf "Paper Scissors Stone" zu Kitschgeleier verkommen. Es gab einfach nichts Neues mehr.

Die Band hätte dringend eine Weiterentwicklung gebraucht. Doch diese kam nicht. Was am Anfang erfrischend wirkte war nun ausgelutscht. Alles was blieb, war die beeindruckende, volle Stimme Cerys' die sich in kürzester Zeit von samtig-einlullend in ein Reibeisen verwandeln kann.

Hauptsache ist hier ohnehin: Immer dran denken "London never sleeps, it just sucks ..."!