laut.de-Kritik

Was macht ein Amerikaner in Berlin? Techno natürlich.

Review von

Im Kalender von Bruno Pronsato alias Steven Ford drängt sich Date an Date. Neben seiner Wahlheimat Berlin ist der Amerikaner derzeit in so ziemlich allen wichtigen europäischen Städten zu sehen: Brüssel, Paris, Zürich, München, Oslo, Amsterdam, Istanbul, London und Ibiza sind nur einige der Stationen.

Gleichzeitig hat Ford intensiv an seinem zweiten Album "Why Can't We Be Like Us" gearbeitet. Anderthalb Jahre hat er an den insgesamt neun Tracks des Albums gefeilt. Viel Zeit und Mühe, wenn man schaut, in welch kurzen Abständen so mancher Technoproduzent den Markt mit seinen Produkten penetriert.

Dass Ford mehr als den Gedanken an den Dancefloor für seine Tracks aufgewendet hat, hört man denn auch von Beginn an. Zwar lassen sich die Stücke von "Why Can't We Be Like Us" auch im Club spielen, ihre eigentliche Heimat ist dort aber nicht.

Vielschichtige Perkussionsarrangements, wie man sie auch von Pronsatos Livesets kennt, geben den Tracks Halt. Nur, dass sie auf "Why Can't We Be Like Us" ein wenig an die kurze Leine genommen werden und ihren treibenden Groove nur in seltenen Fällen voll entfalten können.

Viel eher öffnen sie sich wie bei "An Ill Collage" hin zu improvisiationsartigen Einlagen. Das aufmerksame Home-Listening oder die gechillte Afterhour-Session sind deshalb die eigentlichen Spielwiesen, auf denen sich Bruno Pronsato vorzugsweise austobt. Hier trifft er mit seinem subtilen Groove-Verständnis voll ins Schwarze.

Wer den Amerikaner von Liveauftritten her kennt, der sollte sich vor dem Hören von "Why Can't We Be Like Us" ein Glas Rotwein eingießen und entspannt im Sofa zurücklehnen. Dann wird das Album ein Genuss. Vorausgesetzt man gibt ihm Zeit.

Trackliste

  1. 1. Slowly Gravely
  2. 2. What They Wish
  3. 3. Same Faces, Different Names
  4. 4. An Ill Collage
  5. 5. At Home I’m a Tourist
  6. 6. Too Few Hellos…Too Many Goodbyes
  7. 7. What We Wish
  8. 8. Who is Sarah Stern?
  9. 9. Why Can’t We Be Like Us

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