laut.de-Kritik

Tiesto und Benny Benassi geben alles.

Review von

Bereits zum zweiten Mal verteilte Britney Spears für eine Remix-Collection ihre Hits an mehrere Elektroproduzenten. "B In The Mix: The Remixes 2" enthält zehn Reproduktionen verschiedener Tracks der letzten drei Studioalben "Blackout", "Circus" und "Femme Fatale" sowie des Greatest Hits-Albums "The Singles Collection". Von Tiesto bis Benny Benassi gaben diverse Fachmänner ihr bestes, um aus den drittklassigen Plastikpop-Nummern ein wenig Unterhaltungswert und Clubtauglichkeit herauszukitzeln - mit wechselhaftem Erfolg.

Immerhin gelang es den zuständigen Produzenten durchgehend, ihre Remixes etwas erträglicher zu gestalten, als die billig aufgemachten Klangbilder, in denen Britneys Hits im Original erklingen. Hier und da finden sich gar Instrumentals, über deren Rotation man sich im Club nicht einmal ärgern würde. Leider machen die mit durchweg nerviger und eintöniger Stimme vorgetragenen Gesangsparts jeglichen guten Ansatz zunichte.

Besonders deutlich wird dieses Problem bei Benny Benassis Version von "Womanizer". Selbstverständlich darf man auf einer Remix-Collection von Britney weder Innovation noch allzu ansprechende Elektrobeats erwarten, so schafft auch Benassi hier nichts großartig Neues. Die Nummer macht jedoch zumindest dann Spaß, wenn der Italiener die Sängerin zum Schweigen verdammt und seine Beats im Vordergrund stehen lässt. Bedauerlicherweise hat er sich mit dem Nummer-Eins-Hit aus dem Jahre 2008 einen der nervtötendsten Spears-Songs überhaupt ausgesucht, der die Nummer wiederum komplett abwertet.

Bei "Piece Of Me" hält sich der immer wieder als populärster DJ der Welt gehandelte Tiesto für seine Verhältnisse leider sehr zurück. Es scheint, als hätte der Niederländer Bedenken gehabt, er könnte Britneys schwaches Stimmchen und das elektronisch bearbeitete Gestöhne mit allzu großem Einsatz in den Hintergrund drängen. Denn anstatt wie so oft die fette Trance-Walze aufzufahren, produzierte er einen immer wieder von biederen Retro-Synthies getragenen Remix, bei dem das übliche Tiesto-Feuerwerk komplett ausbleibt.

Noch viel rückwärtsorientierter klingt "If U Seek Amy" im U-Tern Remix. Der funkige Diskobeat kommt mit charakteristischem Slapbass und Synthiestreichern daher und klingt wenig originell. Mitten in die Überlegung, ob man sich diese Retronummer dennoch gefallen lassen soll, platzt wie üblich Britneys ätzender Gesang, womit sich die Frage schnell erübrigt.

Auf dem Rest der Compilation wechseln sich durch und durch schlechte Tracks ("Radar", "Till The World Ends", "3") mit jenen Songs ab, die zumindest als Instrumentalversionen halbwegs ansprechende Clubsongs hergäben ("Circus", "I Wanna Go"). Aufgrund der Omnipräsenz der so genannten Queen Of Pop laufen die Stücke leider in beiden Fällen auf das Gleiche heraus: musikalisch völlig wertloses Material.

Trackliste

  1. 1. Criminal
  2. 2. Gimme More
  3. 3. Piece Of Me
  4. 4. Radar
  5. 5. Womanizer
  6. 6. Circus
  7. 7. If U Seek Amy
  8. 8. 3
  9. 9. Till The World Ends
  10. 10. I Wanna Go

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9 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    Bin jetzt kein Fan, aber Radar ist wirklich kein schlechter (pop)song.

  • Vor 12 Jahren

    @stummerzeuge...
    ist die nicht dann sogar dafür schon zu alt, also eher ne pop-müllf?

  • Vor 7 Jahren

    Ihr erstes Remix Album war extrem gut und dieses kann das leider nicht übertreffen. Remixes zu "Break The Ice", "Do Somethin", "My Prerogative" und "Hold It Against Me" fehlen leider und hätten bei nur 10 Tracks bestimmt auch noch auf die Tracklist gepasst. Der "Radar" Remix ist schlecht, an "Criminal" wurde (fast) nichts geändert und beim "Womanizer" Remix nimmt das Instrumental den grössten Platz ein. Ausserdem wäre es schön gewesen vlt als Bonus den "S&M" Remix mit Rihanna draufzupacken. Trotzdem ist es eigtl ok und man kann es sich anhören. :)

    Favoriten: Gimme More Remix, If U Seek Amy Remix & Circus Remix