laut.de-Kritik

Moloko für Arme.

Review von

Aha, Boomkat. Jetzt ist es also so weit. Nach dem Beitrag zum "8 Mile"-Soundtrack "Wastin' My Time", der nicht wirklich passend war, und der halbwegs erfolgreichen Single "The Wreckoning" rücken die Geschwister Manning mit einem kompletten Album rüber.

Um's ganz kurz zu machen: was die schauspielernde Tyran und ihr Bruder da in schrottig-stylishem Pastellfarben-Cover präsentieren, tönt wie Moloko für Arme. Selten bediente sich eine Combo derart dreist aus dem Fundus einer bereits existierenden Band.

Angefangen von den Sounds über Ausgestaltung der Songstrukturen bis hin zu Tyrans näselndem Gesang. Um es mit den Prinzen zu sagen: "Alles nur geklaut". Rap-Parts, die so klingen, als wären sie am Reißbrett entworfen, und 80s-Zitate locken keine Katze hinterm Ofen hervor, denn die befindet sich im Warmen, und das hier klingt derart kalt, steril und geleckt, dass einem der Finger beim Nasebohren einfriert.

Der einzige Song, der wenigstens eine Scheibe Diät-Wurst samt Halbfett-Margarine vom Plastikteller zieht, ist das erwähnte "The Wreckoning", alles andere geht im überproduzierten Schleim unter. Wobei nicht einmal dieser Track reines Hörvergnügen beschert, denn bei Textzeilen wie "I came I saw I kicked some ass. The pain I cause it makes me laugh. 'Cause the way I do my thing is strange. I just inject myself into your veins, yeah" bleibt einem das Lachen fast schon wieder im Hals stecken. Wenn das strange im Manning'schen Sinne sein soll, will ich gar nicht wissen, wie der Alltag der beiden Knallchargen hier aussieht.

Trackliste

  1. 1. Yo! Verture
  2. 2. The Wreckoning
  3. 3. Now Understand This
  4. 4. Wastin' My Time
  5. 5. Move On
  6. 6. B4 It's 2 L8
  7. 7. Know Me
  8. 8. Daydreamin'
  9. 9. Crazylove
  10. 10. Look At All The People
  11. 11. Bein' Bad
  12. 12. What U Do 2 Me
  13. 13. Answers
  14. 14. Left Side / Right Side

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1 Kommentar

  • Vor 20 Jahren

    Ich möchte heute mal meine Meinung zu dem neuen Boomkatalbum loswerden: Nachdem ich die, meiner Meinung nach, etwas sehr verfälschende Beurteilung von LAUT über das Boomkatalbum Boomkatalog One gelesen habe, war ich erst geschockt. Auch wenn die Stimme von Tyran Manning nasal und Moloko-mäßig klingen möge, ist das Album in allem sehr gut gelungen. Ob es jetzt die Rock-/Raptöne von "The Wreckoning" oder die Chill-Out-Klänge von "Move On" sind, für jeden ist etwas zum "hinterm Ofen hervorlocken" dabei. Bildet eure eigene Meinung. Mich hat Boomkat (*boom*=bass / *k* für Kellin Manning / *a* für and / *t* für Tyran Manning) als neuen Fan gewonnen!

    Meine Note: 1!

    Alexander Schleu