Porträt

laut.de-Biographie

Blockflöte Des Todes

Echter Witz, gepaart mit handwerklichem Können an den Instrumenten: rar gesäte Kombinationen in der bundesdeutschen Musiklandschaft. Um so deutlicher stechen Künstler hervor, die nun gar nichts mit gemeinem Deutschrock oder handelsüblicher Comedy zu tun haben.

Matthias Schrei, am 24. Februar 1981 in Karl-Marx-Stadt (später Chemnitz) zur Welt gekommen, bildet eine Ausnahme. Als Blockflöte Des Todes belebt er die hiesige Indie-Szene.

In seiner frühen Biographie gilt wenig als eindeutig gesichert. Der junge Matthias wächst auf dem elterlichen Bauernhof in Erkner heran, und interessiert sich seit frühester Jugend für unterschiedlichste Musikinstrumente.

Schon in der damaligen DDR gilt er als Sonderling und wird deshalb auch nicht für die jungen Pioniere rekrutiert. Mit vier Freunden übt er sich im Musikmachen. Resultat ist eine gemeinsame Band unter dem Namen Modern Stalking.

Weitere musikalischen Erfahrungen sammelt er unter anderem als Chorleiter und Organist für Gottesdienste und Beerdigungen. Mittlerweile zum Multiinstrumentalisten gereift (er spielt zum Beispiel Bassgitarre, Klavier, Trompete, Tuba und Orgel), beschließt Schrei zwecks besserer Karrierechancen den Umzug ins weltstädtische Berlin.

2004 muss der Künstler einen schweren gesundheitlichen Schlag hinnehmen: Infolge einer Erkrankung wird ihm der rechte Unterschenkel amputiert und durch eine Prothese ersetzt.

Dennoch schlägt 2007 die Geburtsstunde der Blockflöte Des Todes. Unter diesem Künstlernamen veröffentlicht Matthias sein Debütalbum "Legs And Drugs And Rock'n'Roll". Mehr als einen - allerdings äußerst wohlwollend aufgenommenen - Achtungserfolg verbucht er damit nicht.

Doch der Musiker sieht sich bestätigt, und bleibt am Ball. In loser Folge bringt er weitere EPs und Alben heraus ("Platte Macchiatto",(2008), "Wenn Blicke Flöten Könnten", 2010).

Das Produzententeam Valicon (u.a. Silbermond und Eisblume) lassen sich vom Talent des Musikers überzeugen, und nehmen ihn unter Vertrag. Im selben Jahr vertritt die Blockflöte Des Todes im Verbund mit Diane Weigmann beim Bundesvision Song Contest das Bundesland Sachsen. Resultat: Platz elf für den Song "Alles Wird Teurer".

Mit "AdventskalenderIN" bietet die Blockflöte 2011 einen ausschließlich digital zu erwerbenden Longplayer an. Mit seiner Begleitband Die Schwule Katholische Jugend gibt er in unregelmäßigen Abständen umjubelte Clubkonzerte.

Songs der Blockflöte Des Todes setzen sich zwar aus gängigen Pop- und Rock-Formeln zusammen, überraschen aber mit ihren humorvollen und pointierten Texten. Titel wie "Mädchenhaar" wecken in Musik und Lyrics auf positive Art Assoziationen an die Herangehensweise eines Funny Van Dannen.

Alben

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