laut.de-Kritik

Dieser Schweden-Rock staubt recht ordentlich.

Review von

In Skandinavien drückt man gerne auf's Rock-Gaspedal. Das ist schon lange kein Geheimnis mehr. Ein Menge Bands klingen dabei ziemlich amerikanisch. So auch Blind Dog aus Schweden. Ihr derber Gitarren-Sound wurzelt in Siebziger-Rock, Metal und Blues. Das Trio rotzt dabei in bester Wüsten-Tradition los. Auch wenn sich Tobias Nilssons Vocals mit der Gitarrenarbeit nicht immer kongenial ergänzen.

Dies trifft besonders auf die langsameren Stücke zu. Brettern Nilsson, Thomas Elenvik und Joakim Thell aber los wie die Berserker, staubt es ordentlich. Die Uptempo-Nummern "Thundergrooye" und "10.000 Reasons" sind gelungene Nackenbrecher. Und die roughen Licks von "Wish I Knew Which Side I'm On" und "Lose" sind eine wahre Freude. Dominiert dagegen das Midtempo und klingen Blind Dog relativ clean, verlieren sie an Biss. Die Gesangsparts hören sich dann eher nach James Hetfield ("Blend" und "Sun") an.

Das poppige Akustik-Stück "When I'm Finally Gone" erinnert eher an die Ärzte als an Kyuss. Der zähfließende Track "Feels My Mind" gleicht diesen "Makel" allerdings im Anschluss aus. Bei "Coming To" und dem derb rockenden "Back Where I've Always Been" hält wieder der Desert-Rock mittels ausartender Songstrukturen Einzug.

Für die schwächeren Stücke des Albums entschädigt auf alle Fälle das Cover-Artwork: Desperado-Type und Geier zeigen unmissverständlich an, in welche Richtung die Reise geht. Unterm Strich tritt der Rock'n'Roll des Schweden-Trios ordentlich in die Arschbacken. Auch wenn ein paar Uptempo-Nummern mehr dem Longplayer gut getan hätten.

Trackliste

  1. 1. Thundergrooye
  2. 2. 10.000 Reasons
  3. 3. Blend
  4. 4. Beyond My Reach
  5. 5. When I'm Finally Gone
  6. 6. Feels Like My Mind
  7. 7. Wish I Knew Which Side I'm On
  8. 8. Damned If I Should Care
  9. 9. Coming To
  10. 10. Back Where I've Always Been
  11. 11. xxx
  12. 12. Sun
  13. 13. Lose

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