laut.de-Kritik

Wunderschöne Melodien, verschachtelte Breaks und Beats.

Review von

Tony Alva gehörte neben Stacy Peralta und anderen zu einem Kreis von Enthusiasten, die während der siebziger Jahre in Kalifornien das Surfen auf Beton, das Skateboarden, auf die Beine gebracht haben. Mr. Alva, beziehungsweise dessen Haarpracht, widmet Andrew Coleman sein neues Album auf Cocosolidciti. Freunden von Ninja Tune dürfte er als Animals On Wheels in Erinnerung geblieben sein.

Unter dem Banner Hip Hop trifft Elektronika plus einer Prise Indie, steht "Tony Alva's Hair" auf einem festen Fundament aus ineinander verschachtelten Breaks und Beats. Inklusive eines Gastauftritts des cLOUDDEAD-Rapppers Dose One vom Anticon-Label.

Eine Musik, die ein nicht übertriebenes Maß an abstrakten Funk in sich trägt. Da treffen wunderschöne, zugleich schlichte Melodien auf schräge, bisweilen disharmonische Klangbilder, ein Klavier plinkert hier verloren sich hin, Bässe wabern dort grummelnd umher. So verwundert es wenig, wenn beim Hören anfänglich gewisse Acts von Warp Records einem in den Sinn kommen.

Bisweilen hört sich das Album an wie Plaid treffen Squarepusher zum Chillen und ziehen dabei den einen oder anderen durch. Was dann wiederum damit zu erklären wäre, dass Andrew Coleman einerseits die Radikalität eines Tom Jenkinson vollständig abgeht, zum anderen er an die spielerische Leichtigkeit früherer Plaid-Releases nicht heran reicht.

Von Plagiat kann dennoch nicht die Rede sein, zu geschickt zieht sich Coleman nicht nur in diesem Zusammenhang aus der Affäre. Er vertraut auf seine eigenen Fähigkeiten, die sich insbesondere ab der zweiten Hälfte der Spielzeit immer deutlicher abzeichnen: Schleppende Beats hangeln sich dann an fast schon jazzig geratene Funkreferenzen entlang, da taucht dann allenfalls The Herbaliser als Anhaltspunkt auf, wenn überhaupt. Ein mitunter in sich gekehrtes vor sich hin Wurschteln findet hier statt, mit gezupfter Gitarre, elektronisch verstrickt mit verschrobenen Geräuschen und anderen künstlichen Sounds, die gerne leicht neben dem Ton liegen. Nicht unbedingt zum Vollgas-Skaten geeignet, zum entspannten Abhängen reicht's aber allemal.

Trackliste

  1. 1. Early Fall From Nowhere
  2. 2. Over Head And Under Feet
  3. 3. Not A Speculation (With Dose One)
  4. 4. Fingertip Control
  5. 5. Elegant Operation
  6. 6. Rain And Dogs
  7. 7. Constraints, Hurdles And Hoops
  8. 8. Miles Won't Answer
  9. 9. Forgetting Monday
  10. 10. Gapi Noise
  11. 11. One Thousand
  12. 12. Glimmer Of Revelation

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