laut.de-Kritik

Lässiger Retro-Soul und erdiger Blues.

Review von

Angeführt von der ehemaligen Briefträgerin Brittany Howard und abgefeiert von Größen wie Jack White, David Byrne und Adele, betreten die Alabama Shakes lange vor ihrem Debüt "Boys & Girls" die großen Bühnen. Und was sie bereits bei Festivals wie dem SXSW zeigten, findet sich nun auch auf ihrem Langspieler wieder.

Lockeres Schlagzeug, lässig hinzugefügtes Gitarren- und Basspiel und eine Stimme, die einen mit einem Schlag vom Hocker haut: Was in den ersten Momenten eher als
Hommage an den Soul der 70er Jahre durchgeht, entpuppt sich kurze Zeit später als tiefschürfender, erdiger Blues mit großem Facettenreichtum.

Die Alabama Shakes, wie sich diese vier jungen Menschen aus Athens, Alabama nennen, ist eine dieser Retrosound-Sensationen, von denen man nicht genug bekommen kann. Und dabei ist es nicht nur ihr unvergleichlicher Sound, der durch die Fusion eigener Ideen mit der anfänglichen Coverei junger Bands entstanden ist, sondern ihr eigenwilliges Auftreten fernab
von Mainstream und Perfektionismus.

Allem voran der unvergleichlich schleppende und gleichzeitig so vorantreibende Song "Hang Loose". Das einleitende Gitarrenriff erinnert wunderbar an einen heißen Sommertag auf dem Land mit dem Creedence Clearwater Revival im Gepäck.

Doch das Album besticht nicht nur mit schnellem Material, das die Live-Tauglichkeit der Band unterstreicht, sondern auch mit sich stetig steigernden Tracks ("You Ain't Alone"). Dazu kommen noch Songs wie "Heartbreaker", die vor allem von Brittanys Stimme getragen werden und bei denen im Gegensatz zur Sängerin alle anderen Bandmitglieder in den Hintergrund rücken.

Um den zeitlos-altmodischen Sound perfekt rüberzubringen, veröffentlichen die Alabama Shakes ihr Erstlingswerk übrigens auch als Vinyl mit Bonus-7".

Trackliste

  1. 1. Hold On
  2. 2. I Found You
  3. 3. Hang Loose
  4. 4. Rise To The Sun
  5. 5. You Ain't Alone
  6. 6. Goin' To The Party
  7. 7. Heartbreaker
  8. 8. Boys & Girls
  9. 9. Be Mine
  10. 10. I Ain't The Same
  11. 11. On Your Way

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Alabama Shakes

Brittany Howard ist nicht gerade die typische Frontfrau einer Band. Bebrillt, krauslockig und leicht füllig präsentiert sie sich in Blumenkleidern und …

1 Kommentar