laut.de-Kritik

Angus Young fordert Robert Downey Jr.

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Natürlich passen die rollenden Hardrockriffs bestens zum explosiven Superhelden-Plot: "Thunderstruck", "Shoot To Thrill", "Guns For Hire", "War Machine", "T.N.T." - alles Songs, die schon allein im Titel Assoziationen zu einem High Tech-Actionspektakel wecken.

Trotzdem überrascht die Intensität dieser Zweck-Ehe: Der Soundtrack zum rekordverdächtigen Blockbuster erscheint nicht unter dem eigentlichem Namen des Films, sondern dem Banner einer Rockband: AC/DC bestreiten die komplette offizielle "Iron Man 2"-Playlist.

Dahinter verbirgt sich natürlich die Erwartung eines höchstamtlichen Synergieeffekts: Auf der einen Seite die dollarschweren Sony-Rocker um Angus und Malcolm Young - die "real iron men", wie es im Booklet so schön heißt -, auf der anderen Hollywood-Stars wie Robert Downey Jr., Mickey Rourke, Don Cheadle, Samuel L. Jackson, Gwyneth Paltrow und Scarlett Johansson in Diensten von Marvel Studios und Paramount Pictures.

Was selbst dem ökonomischen Laien einleuchtet, bleibt durchaus bemerkenswert. Stellt sich doch das "Iron Man 2"-Booklet noch dazu als Werbeplattform des AC/DC-Backkatalogs heraus. Der Film selbst spielt, vom Cover abgesehen, eine fast schon untergeordnete Rolle.

Dazu sollte man sich auch in Erinnerung rufen, dass AC/DC mit ihrem aktuellen Longplayer "Black Ice" nach Jahrzehnten von Warner zu Sony übergelaufen waren: Auch Sony möchte schließlich die Cashcow, die die Australier zweifellos abgeben, melken.

Und wie es sich für eine AC/DC-Veröffentlichung abseits von Studioalben-Releases gehört, kommt "Iron Man 2" selbstverständlich ohne einen einzigen neuen Track daher. Warum auch? Wer will bestreiten, dass er knochentrocken groovende Banger wie "Back In Black" oder "If You Want Blood (You've Got It)" auch zum tausendsten Mal geil findet? Eben.

Und so bleibt dem AC/DC-Fan die übliche abendfüllende Prozedur: Erst mal die "Back In Black" rausziehen, dann die "Let There Be Rock" auflegen und mit ein paar Drinks gut nachspülen.

Trackliste

  1. 1. Shoot To Thrill
  2. 2. Rock 'N' Roll Damnation
  3. 3. Guns For Hire
  4. 4. Cold Hearted Man
  5. 5. Back In Black
  6. 6. Thunderstruck
  7. 7. If You Want Blood (You've Got It)
  8. 8. Evil Walks
  9. 9. T.N.T.
  10. 10. Hell Ain't A Bad Place To Be
  11. 11. Have A Drink On Me
  12. 12. The Razor's Edge
  13. 13. Let There Be Rock
  14. 14. War Machine
  15. 15. Highway To Hell

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7 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Album geht klar, sind natürlich geile Songs drauf. Vorallem für AC/DC Neulinge oder Musikhörer die eher in anderen Genres zuhause sind eine gute Möglichkeit sich eine kleine Auswahl als CD zuzulegen. Für richtige Fans wohl nur wegen der DVD interessant

  • Vor 13 Jahren

    gibt es überhaupt ein AC/DC-Best-Of oder sowas in der Art? Das wäre demnach die erste Compilation der Art. Aber bietet ja sogar nichts Neues. Wenigstens eine Black Sabbath Cover wäre doch drin gewesen. Tja, ziemlich übler "Geldabzocke"-Beigeschmack.

  • Vor 13 Jahren

    Den Vorschlag mit der Back In Black und der Let There Be Rock werde ich heute Abend wohl direkt mal in die Tat umsetzen xD